Besuch bei Johanna auf Hallig Langeneß

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"Manchmal muss man sie gehen lassen, damit sie weiter wachsen können." Die Arbeit mit jungen Menschen führt früher oder später immer auch dazu, dass man sie in die Welt hinaus gehen lassen muss. Das geht nicht nur Eltern oder den Lehrern an Schulen so, auch in der Vereins-Jugendarbeit ist das ein großes Thema.  Denn nicht selten sind junge Menschen, die eben noch nicht so frei schalten und walten konnten wie sie es manchmal gern getan hätten und wie es in ihren, teils rebellischen Bedürfnissäußerungen nach Freiheit und Selbstbestimmung zum Ausdruck kommt, Gäste und Gestalter auf Zeit, denen wir Kompetenzen vermitteln und Räume zum Ausprobieren und Gestalten geben. In der Vereinsarbeit des Johannes-Busch-Hauses wird ihnen diese Verantwortung zugetraut und zugemutet. Und auf dieser intensiven Entwicklungsreise, wächst man sich nur allzuoft ans Herz. Und so verabschieden wir unsere junge Erwachse Johanna Nigge auf der Hallig Langeneß, wo sie ihr FÖJ, Freiwilliges Ökologisches Jahr, in der Schutzstation-Wattenmeer angetreten hat. Vom Nationalpark-Seminarhaus aus werden folgende Forschungs- und Naturschutzaufgaben auf Langeneß durch die vier FÖJ'ler geleistet:

    Zählung der Rastvögel an den Hochwasserrastplätzen auf der Hallig
    Kartierung der Brutvögel von April bis Juni
    Untersuchung des Bruterfolgs beim Austernfischer
    Zählung der Ringelgänse im Frühjahr, Herbst und Winter
    Kartierung der im Watt lebenden Organismen im März und August
    Schutz der Brut- und Rastgebiete auf der Hallig und im Vorland
    Spülsaumkontrollen im Winterhalbjahr im Auftrag des Umweltbundesamtes

Wir wünschen Johanna alles Gute und Gottes Segen für ihren Weg, Danken dafür, dass unser Vereins- und Privat-Leben durch sie reicher geworden ist, und werden sie schrecklich vermissen. Aber: "Manchmal muss man sie gehen lassen, damit sie auch wieder kommen können."

Hanna & Martin Schwebke